So wird die SAP BTP zur Innovation Factory

Die SAP Business Technology Platform (SAP BTP) ist mittlerweile für viele SAP-Kunden zur Realität geworden. Nun wird die Frage nach passenden Use Cases immer lauter. Denn es stellt sich nicht mehr die Frage ob ein Unternehmen in die Cloud geht, sondern wie? Mit welchem Ansatz und welchen Prozessen? Wie am besten starten? Wir haben daher sechs konkrete Bereiche identifiziert, die ein Unternehmen richtig angehen muss, um die SAP BTP zu einer effektiven Innovation Factory auszubauen.

1. Human-centered Design

Die SAP BTP ist ohne Use Cases nur eine leere technologische Hülle. Diese zu füllen, ist die erste Herausforderung für ein Unternehmen. Dazu muss identifiziert werden, wer im Unternehmen weiß, welche Anwendungsfälle relevant sind und was für diese wirklich benötigt wird. In allen Fällen läuft es auf die Endnutzer hinaus, die in den Systemen arbeiten und die digitalen Lösungen in ihrem täglichen Doing im Einsatz haben. Um das Wissen der Endnutzer zu Prozessen, Stolpersteinen und Systembrüchen für SAP BTP-Projekte nutzbar zu machen, bietet sich der Einsatz von Human-centered Design an. Bei diesem Ansatz steht der Mensch, also der Nutzer im Mittelpunkt der Betrachtung. Man schlüpft metaphorisch in seine Schuhe und betrachtet bestehende Prozesse und Strukturen im Unternehmen durch seine Augen. Wie? Indem man die Endnutzer während des Projektes von Anfang an involviert, befragt, in Workshops einbindet und die passenden Lösungen so mit entwerfen lässt. Und ein schöner Nebeneffekt: So werden die Endnutzer von Anfang an zu echten „Fans“ der Projekte gemacht, weil sie Teil der Lösung sind.

2. Enterprise Architecture

Endlich wissen wo man hingreifen muss! Mit der SAP Business Technology Platform gibt es einen klaren Platz für Innovationen. Enterprise Architecture schafft dazu die passende Ordnung und ein gemeinsames Verständnis für die System- und Toollandschaft in Unternehmen. Wie erstelle ich Workflows, wie nutze ich API-Management oder wie sehen Side-by-Side Extension bei mir aus. Wenn solche Themen klar sind, werden Projekte deutlich beschleunigt. Dieses gemeinsame Verständnis ist insbesondere auch im Zusammenspiel mit Human-centered Design wichtig. Denn es sollen keine „Luftschlösser“ konzipiert werden. Je besser das Team von Anfang an Bescheid weiß, was alles möglich ist, desto schnellere und bessere Ergebnisse erzielen wird. Darüber haben wir ausführlich in einem Podcast mit Andreas Hauser, SVP SAP AppHaus Network gesprochen.

3. Cloud Agility

Es hat sich gezeigt, dass die Arbeit in interdisziplinär aufgestellten, agilen Projektteams zu nachhaltigem Erfolg führt. Je nach Art des Projektes spielen dabei unterschiedliche Rollen und Skill-Sets zusammen. Vom User Experience Designer über den Solution Architect bis hin zum Backend Engineer und Frontend Developer, vom DevOps-Experten über den Qualitätssicherer bis hin zum Product Owner und SCRUM Master – die Liste könnte noch lange weitergeführt werden. Die tatsächliche Zusammensetzung hängt vom Projekt und dem gewählten Ansatz ab. Was aber immer Grundvoraussetzung ist: das richtig Cloud Mindset. Denn wer in einer Cloud-Umgebung arbeitet, der arbeitet anders. Die persönliche Entwicklung, lebenslanges Lernen, damit man dran bleibt sowie Selbstorganisation sind gefragt, um mit dem neuen Innovations-Tempo in der Cloud mithalten zu können. Die Unternehmenskultur muss sich demnach durch den Einsatz der SAP BTP nachhaltig ändern.

4. DevOps

Die beschriebene Dynamik und Agilität in der Cloud lässt sich aber auch nur mit dem richtigen technischen Setup erreichen. Die DevOps-Möglichkeiten in der SAP BTP vereinfachen und automatisieren viele Schritte und versetzen selbst kleinere Teams in die Lage auf sichere Art und Weise kurze (2-Wochen-)Release-Zyklen für ihre Lösungen zu erreichen. Dabei profitieren Entwickler auf der SAP BTP einerseits von der „Offenheit“ der SAP Cloud Foundry Plaform. Denn anders als in der Vergangenheit, können Entwickler jetzt auch vom Tooling und den Ansätzen aus der non-SAP-Welt profitieren. Andererseits kommt die SAP BTP aber auch mit einigen Kniffen und Konfigurationsmöglichkeiten um die Ecke, die das tägliche Leben von DevOps-Experten deutlich vereinfachen.

Podcast: Wie bringt DevOps Schnelligkeit in Softwareprojekte?

Der Begriff DevOps ist seit einigen Jahren allgegenwärtig in der Softwareentwicklung. Doch der Bedarf Development und Operations näher zusammenzubringen, um neue Funktionen schneller ausliefern zu können, war schon in den …

5. Governance

Was ist die Schattenseite von Dynamik? Falsch oder schlecht gemanagt kann es durch solch eine gelebte Dynamik schnell auch mal chaotisch werden. Deswegen müssen Unternehmen frühzeitig eine entsprechende Governance aufbauen. „Was“ muss „wer“,  „wie“,  „wo“ und „wann“ dokumentieren und sicherstellen? Nur so schaffen Unternehmen es, trotz Schnelligkeit, Dynamik und Innovationen nicht den Überblick zu verlieren. Wichtig ist hierbei der Spagat zwischen einem ausreichenden Freiheitsgrad und disziplinierten Prozessen und Abläufen. Es sollte kein übertriebenes und komplexes Governance-Konstrukt entstehen, das die neu gewonnene Dynamik direkt wieder einbremst.

6. Education

Wir sprechen wie selbstverständlich von einer Innovation Factory. Aber wer arbeitet am Schluss denn in der Fabrik? Es ist schwierig Experten für diese Bereiche am Markt zu finden, das Thema ist noch relativ frisch und keiner kann auf eine jahrelange Erfahrung auf der SAP BTP zurückblicken. Und somit sind natürlich auch junge Talente mit SAP BTP Know-How schwer zu finden. Aus diesem Grund kommen Unternehmen, die erfolgreich eine Innovation Factory auf der SAP BTP aufbauen wollen, an dem Thema „Ausbildung“ nicht vorbei. Es gilt einen praxisorientierte und pragmatischen Ansatz zu implementieren. Die gute Nachricht: Schulungs-Content für den Neu- oder Quereinstieg ist ausreichend online vorhanden und leicht konsumierbar.

Wollen auch Sie die SAP BTP zu Ihrer Innovation Factory machen?

Wir begleiten Sie gerne auf dem Weg dorthin und helfen Ihnen dabei intern die richtigen Kanäle anzuzapfen sowie Prozesse und Teamstrukturen aufzubauen. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Christian Heinrich: Marketing & Solutions
Christian Heinrich
Chief Solutions Officer, Vorstandsmitglied

Ihr Kontakt

Christian Heinrich ist Mitglied des Vorstands der sovanta AG und verantwortet die Bereiche Marketing & Solutions, Experience Management und das Design Lab. Er verbindet ein tiefes Verständnis für Kundenbedürfnisse mit Expertenwissen in den neusten Technologien auf dem SAP-Markt, um beides für innovative Lösungen zusammenzubringen.
Tags
IT verein­fachen Extensions sovanta SAP Business Technology Platform Software Development