
HCM im Wandel: Stabilität und Innovation im Fokus
Kaum ein Bereich verändert sich aktuell so dynamisch wie das Personalwesen. Doch woran liegt das? Was sind die zentralen Treiber für den Wandel im HCM? Wie weit ist die Transformation in HR bereits fortgeschritten – und welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz dabei? Diesen Fragen ist Michael Kern, COO bei sovanta und langjähriger HCM-Experte, in seinem aktuellen Blogpost nachgegangen. Mit einem fundierten Blick auf die HCM Welt 2025+ liefert er eine umfassende Einordnung der Entwicklungen und Herausforderungen im HR-Bereich.
Ein zentrales Datum steht dabei besonders im Fokus: der 31. Dezember 2027. An diesem Tag endet die Standardwartung für SAP ECC – und damit steigt für viele Unternehmen der Handlungsdruck. Wer nicht in die kostspielige Extended Maintenance rutschen will, muss die Transformation jetzt aktiv anstoßen. Kein Wunder also, dass derzeit vielerorts intensiv an der HCM-Roadmap für die kommenden fünf bis zehn Jahre gearbeitet wird. Ganz oben auf der Agenda: der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Doch auch Themen wie moderne Self-Service-Portale, Cloud-Lösungen, Analytics und Automatisierung spielen eine zentrale Rolle – alles mit dem Ziel, Mitarbeitende produktiver zu machen und die Interaktion mit dem HR-Bereich zu vereinfachen. Die HR-IT-Landschaft der Zukunft basiert auf moderner, flexibler Technologie. Aber wie gelingt der Weg dorthin?
Das Ziel: HR-Transformation
Wer die HR-Transformation ernsthaft angehen will, muss größer denken. Es geht längst nicht mehr nur darum, ein technisches Upgrade auf S/4HANA durchzuführen – das ist reine Fleißarbeit. Viele Unternehmen setzen mittlerweile auf eine umfassende Neuausrichtung ihrer HR-Prozesse, bei der die Cloud in vielen Bereichen zur zentralen Zielarchitektur wird. Doch auch hier stehen wichtige Entscheidungen an: Private oder Public Cloud? Welche HR-Anwendungen passen zu welchem Szenario? Und wie lässt sich eine hybride HR-IT-Landschaft sinnvoll managen? Ein bewährter erster Schritt ist der strategische Blick von oben auf die bestehende Tool-Landschaft – um ein klares Big Picture zu zeichnen. Denn jedes Unternehmen steht im Personalwesen vor ganz eigenen Herausforderungen, die individuell betrachtet und gelöst werden müssen.
So fragmentiert sehen HR-IT-Landschaften meist aus
Wenn wir Unternehmen auf dem Weg zu SAP H4S4 begleiten, steht am Anfang immer eine Bestandsaufnahme: „Wie sieht die aktuelle HR-IT-Landschaft eigentlich aus?“. Eines fällt dabei sofort auf – echte Monokulturen gibt es kaum. Stattdessen begegnen wir meist Best-of-Breed-Landschaften: SAP als Kernsystem, ergänzt durch einzelne SAP SuccessFactors-Module sowie Lösungen von verschiedenen Non-SAP-Anbietern. Oft haben die Fachbereiche im Laufe der Zeit die HR-Toolentscheidungen stark mitgeprägt – so ist eine komplexe, gewachsene IT-Landschaft entstanden. Und diese wird durch neue Anforderungen rund um Künstliche Intelligenz und Automatisierung in Zukunft noch komplexer, nicht einfacher.
Diese Komplexität muss jedoch zunächst einmal gemanagt werden. Unterschiedliche Tools erfordern unterschiedliches Know-how. Es braucht spezialisierte Fachkräfte, um die Systeme effizient zu bedienen – und genau diese Specialists sind auf dem Arbeitsmarkt schwer zu finden. Hinzu kommt der administrative Aufwand: Jedes zusätzliche Tool bringt neue Vertragspartner mit sich – das bedeutet mehr Abstimmung, mehr Verwaltung. Und parallel dazu soll der HR-Bereich auch noch Innovation vorantreiben? Aus unserer Erfahrung ist das kaum machbar. Deshalb unterstützen wir unsere Kunden dabei, ein Zielbild für die HR-Tool-Landschaft zu entwickeln: möglichst homogen, auf Basis einer SAP Best-of-Suite und Plattformstrategie. Dabei gilt: Weniger Anbieter, weniger Technologien – aber trotzdem die volle Funktionalität moderner Lösungen. Und das alles bei stabil laufenden HR-Core-Prozessen.
HCM Roadmap als Fahrplan zum Nordstern
Eine HCM Roadmap zeigt den Weg zu einer homogenen, zukunftsfähigen HR-IT-Landschaft – Schritt für Schritt über die nächsten Jahre. Das Zielbild nennen wir den „Nordstern“, denn alle strategischen Entscheidungen orientieren sich daran. In der Zusammenarbeit mit sovanta ist SAP dabei der zentrale Baustein. Warum? Weil hier alle relevanten Technologien aus einer Hand kommen: von Künstlicher Intelligenz über Self-Service-Portale bis hin zu digitalen Assistenten. Und individuelle Erweiterungen im HR-System entstehen einfach auf der SAP BTP – denn mit sovanta hat man nicht nur einen SAP HCM-Experten an Bord sondern auch unsere BTP Squad.
In drei Workstreams arbeiten unsere Experts gemeinsam mit unseren Kunden auf den Nordstern hin:
H4S4 – Wie bringen wir die Core-Systeme sicher in die S/4-Welt?
Was bleibt on-premise, was geht in die Private Cloud? Gerade in den Bereichen Payroll und Zeitwirtschaft zeigt sich: Viele Unternehmen möchten bewusst auf bewährte Tools setzen. Schließlich bilden bestehende HCM-Systeme komplexe gesetzliche Anforderungen, etwa im Steuer- und Sozialversicherungsrecht, bereits zuverlässig ab. Diese Stabilität und Rechtssicherheit sollte auch in der neuen HR-IT-Landschaft erhalten bleiben.
SuccessFactors – Welche HR-Prozesse profitieren von der Public Cloud?
Welche SAP SuccessFactors Module passen? Und wie lässt sich der Cloud-Standard an individuelle Anforderungen anpassen? Insbesondere in den Bereichen Recruiting, Onboarding, Talent & Performance Management, Learning, Zielvereinbarung und Stammdatenverwaltung setzen viele Unternehmen auf SAP SuccessFactors. Damit nutzen sie nicht nur moderne Cloud-Prozesse, sondern auch embedded AI mit Joule – etwa für CV-Matching oder die automatische Generierung von Interviewfragen. SuccessFactors eignet sich zudem hervorragend für den schnellen Einstieg in cloudbasierte HR-Prozesse. Besonders beliebt bei unseren Kunden: SAP SuccessFactors Recruiting Marketing & Management – damit entsteht eine moderne Candidate Experience im Corporate Look & Feel, die das HR-Team nachhaltig entlastet. Hier geht es zu einem Beispiel: Allianz Karriereportal.
BTP & Portale – Wie gelingt der optimale Einstieg in die neue HR-Welt?
Wie lassen sich Erweiterungen effizient umsetzen und SAP- sowie non-SAP-Systeme integrieren? Wie arbeite ich datengetrieben im HR? Mit der SAP BTP steht eine Erweiterungsplattform bereit, um weitere Bausteine für die HR-Welt zu bauen oder HCM-Standard Szenarien zu nutzen. Sehr beliebt bei unseren Kunden sind SuccessFactors-Erweiterungen. Aber auch die SAP Build Work Zone als zentrales HR-Portal sowie die SAP Integration Suite für die einfache Integration von Systemen sorgen für ein modernes HR-Setup. Und das alles in der SAP-Welt und damit mit einheitlicher User Experience dank SAP Fiori. Und auch hier ist Joule als digitaler Assistent mit an Bord – um Fragen zu beantworten oder Prozesse automatisch anzustoßen. Wenn Joule an Systemgrenzen stößt, kommt der sovanta GenAI DocumentChat zum Einsatz: So wird auch der Zugriff auf Informationen außerhalb der SAP-Cloud-Welt einfach und effizient möglich.
Mit der SAP Business Data Cloud steht jetzt auch ein leistungsfähiger Data Layer innerhalb der SAP-Welt bereit. Die BDC vereint leistungsstarke Bausteine wie SAP Datasphere, SAP Analytics Cloud (SAC) und SAP Databricks zu einer ganzheitlichen Plattform für Data Management, Dashboarding und KI-gestützte Anwendungen. Ergänzt durch Intelligent Applications und SAP Data Products bietet SAP damit erstmals vorkonfigurierte, cross-kompatible Analytik-Lösungen – auch speziell für den HR-Bereich.
Unser Fazit: Ärmel hochkrempeln und loslegen!
Stabilität und Innovation – gleichzeitig? Ja, das ist möglich! Wir begleiten bereits viele Unternehmen erfolgreich auf diesem Weg. Die kommenden Jahre sind entscheidend für das Personalwesen, und es gibt keinen Grund, den Start weiter aufzuschieben. Die technischen Grundlagen sind vorhanden: Ein stabil laufender SAP-Core gepaart mit einer exzellenten Employee Experience, die direkt zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität beiträgt. Denn der Fachkräftemangel bleibt ein zentrales Thema – und Unternehmen können es sich längst nicht mehr leisten, nur auf externen Kanälen wie Website und Social Media zu punkten.
Wichtig zu verstehen ist: Viele HR-Services werden nicht täglich genutzt. Umso entscheidender ist eine intuitive Benutzerführung. Wer hier verlässlich Feedback sammeln will, sollte auf Experience Management setzen. Aus unserer Sicht sind die drei zentralen Hebel für eine moderne HR-IT-Landschaft: User Experience (UX), Integration und Künstliche Intelligenz (AI). Sind Sie hier schon optimal aufgestellt? Lassen Sie uns gemeinsam Ihre HR-IT-Landschaft analysieren, Komplexität reduzieren und erste Projekte in Richtung Ihres persönlichen Nordsterns umsetzen.